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Die 10 bedeutendsten Künstler der Renaissance


Die ersten Renaissancekünstler kamen aus Italien. Im nördlichen Europa wurde der Renaissancestil erst später übernommen. Viele Künstler der Renaissancezeit wirkten nicht an einem bestimmten Ort, sondern gingen auf Wanderschaft – so dass sich der neue Stil verbreiten konnte.

Liste der wichtigsten Renaissancekünstler

Gründergeneration

In Florenz:

Renaissancekünstler Mittelitaliens im 15. Jahrhundert

Renaissancekünstler Mittelitaliens im 15. Jahrhundert

Erste Generation

Die erste Generation wurde bereits von den Kunstwerken der Gründergeneration geprägt und dass obwohl beide Generationen zeitgleich lebten und wirkten. Folgenden Künstler zählten zur ersten Künstlergeneration in Florenz:

In Venedig und Oberitalien:

Schema der Renaissancekünstler in Venedig und Oberitalien des 15. Jahrhunderts

Schema der Renaissancekünstler in Venedig und Oberitalien des 15. Jahrhunderts

Zweite Künstlergeneration

In Florenz und Mittelitalien:

In Venedig und Oberitalien:

Dritte Künstlergeneration

In Florenz und Mittelitalien:

In Venedig und Oberitalien:

Hochrenaissance

In Florenz, Rom und Mittelitalien:

In Venedig und Oberitalien:

siehe auch Hauptartikel: Hochrenaissance

Spätrenaissance

In Florenz, Rom und Mittelitalien:

In Venedig und Oberitalien:

siehe auch Hauptartikel: Manierismus (Spätrenaissance)

Renaissancekünstler außerhalb Italiens

Deutsches Gebiet (Heiliges Römisches Reich)

siehe auch Hauptartikel: Deutsche Renaissance

Spanien

Niederlande

  • Hieronymus Bosch (1450 – 1516)
  • Joachim Patinir (1480 – 1524)
  • Pieter Aertsen (1508 – 1575)
  • Pieter Bruegel (1525/30 – 1569)

Wie lebten die Künstler in der Renaissance?

Das Leben der Künstler in der Renaissance war abwechslungsreich. Sie unternahmen viele Reisen, arbeiteten an verschiedenen Orten und bildeten eigene Schüler aus.

Die Reisen der Künstler hatten verschiedene Gründe. So zog es sie an Orte, an denen sie Kunstwerke der Antike studieren konnten. Dazu gehören nicht nur Skulpturen, sondern auch antike Ruinen, wie das Kolosseum, sowie Manuskripte und Medaillen. Zudem lernten die Künstler auch von ihren zeitgenössischen Kollegen. Sie unternahmen daher auch Bildungsreisen in die künstlerischen Zentren der Renaissance.

Außerdem zwang ihre Arbeit sie oftmals direkt zu einem Wohnortswechsel. Entweder arbeiteten sie am Hof ihrer Mäzene oder sie erhielten Aufträge für Fresken.

Ein anderer wichtiger Teil ihrer Arbeit war die in ihren eigenen Werkstätten. Viele große Künstler malten nicht in ihren eigenen vier Wänden. Sie besaßen dafür ein eigenes Atelier, in dem sie auch Schüler unterrichteten. Um diese Werkstätten am Laufen zu halten, mussten die Künstler laufend neues Material beschaffen und ihre Werke verkaufen. Dafür brauchten sie viel Platz. Die Mehrzahl der Künstler beschränkte sich nicht auf einen Bereich, sondern agierte als Maler, Bildhauer und Erfinder. Manchmal übten sie noch einen weiteren, völlig anderen Beruf aus. Sie waren also gleichzeitig Unternehmer und benötigten viel Verwaltungsgeschick.

Warum verschmolzen Mathematik und Kunst in der Renaissance?

Während der Renaissance wurde die Kunst realistischer. Nicht nur die dargestellten Menschen sahen realitätsnah aus, sondern auch ihre Umwelt und Formen passten sich der gewählten Perspektive an. Diese Komposition ist nur zu erreichen, wenn der Künstler ein tiefes Verständnis von geometrischen Prinzipien hat.

Albrecht Dürer schrieb beispielsweise gleich mehrere Bücher zu diesem Thema. Er selbst war Mathematiker und Maler. In seinen Werken bildet er geometrische Figuren als Netz ab, das ihre Tiefe auch in gezeichneter Form zeigt.

Ein anderer Künstler, der die Geometrie mit der Kunst verband, war Leon Battista Alberti. Er schrieb 1435 das Werk „De Pictura“, in dem er die Anwendung von Geometrie und Perspektive in der Kunst erklärt. Wichtig sind dabei Fluchtpunkte auf dem zu bemalenden Untergrund, die dem Bild Tiefe verleihen und die geometrisch korrekten Formen erhalten.

Die Perspektive sollte sich zu einem wichtigen Teil der Kunst der Renaissance entwickeln. Künstler wendeten nun außerdem den sogenannten „Goldenen Schnitt“. Das ist ein mathematisches Verhältnis, das auf den Betrachter besonders ästhetisch und harmonisch wirkt. Die Fläche wird dabei in zwei Teile geteilt, die im Verhältnis von 1:1,618 stehen. Der Goldene Schnitt erlaubt es Künstlern, das Auge des Betrachters auf bestimmte Bereiche in ihrem Gemälde zu lenken. Der „Vitruvianische Mensch“ von Leonardo da Vinci ist beispielsweise im Goldenen Schnitt erstellt.

Welchen Status hatten Künstler in der Renaissance?

Künstler waren in der Renaissance höher angesehen als zuvor im Mittelalter. Sie kamen aus ganz unterschiedlichen Familien. Die meisten hatten gemeinsam, dass sie sich umfassend bildeten. Die Kunst war nur ein Teil von ihnen und machte nicht ihr gesamtes Wissen aus.
Viele wurden schon früh entdeckt und durch Lehrer und reiche Gönner gefördert. Wenn es ihnen vorher finanziell nicht möglich war, holten viele ihre Bildung später nach.

Herausragende Künstler wurden noch zu Lebzeiten berühmt. Besonders wenn sie an öffentlichen Orten arbeiteten, sammelten sich Liebhaber dort, um ihnen zuzusehen. Beispielsweise zog das Letzte Abendmahl von da Vinci noch während er es malte Menschen an. Die hatten von dem entstehenden Fresko gehört und wollten es mit eigenen Augen sehen.

Künstler der Renaissance genossen also oftmals einen hohen Status. Wie gut es ihnen ging, hing von der Qualität ihrer Arbeit ab. Je besser sie ihr Handwerk verstanden, desto bekannter und beliebter wurden sie.

Ihre soziale Herkunft war dabei erstaunlicherweise kaum von Interesse. Einige Künstler kamen als uneheliche Kinder zur Welt. Dennoch wurden sie von der katholischen Kirche engagiert, weil sie mit ihrem Können überzeugten.

Waren Künstler in der Renaissance an einen Ort tätig?

In der Renaissance war es üblich, dass die Künstler reisten. Sie suchten nach neuen Eindrücken, tauschten sich mit anderen Künstlern aus und brauchten häufig Geldgeber. Viele Künstler lebten zumindest zeitweise im Haus oder am Hof ihrer Auftraggeber. Zusätzlich setzten Wand- und Deckenmalereien, die in der Renaissance häufig hergestellt wurden, einen Ortswechsel voraus.

Es gab allerdings auch Zentren der Kunst. Hier hielten sich mehr Künstler auf oder lebten dauerhaft dort. Diese Zentren befinden sich in Italien. Städte wie Florenz, Venedig, Mailand und Rom gehören dazu. Hier gab es genug Arbeit und reiche Familien, die die Künstler bezahlen konnten. Viele bis heute bekannte Werke aus dieser Zeit entstanden daher in einer dieser Städte.

Welchen Stil hatten die Künstler der Renaissance?

Die Künstler der Renaissance entwickelten ihren Stil durch eine Mischung aus verschiedenen Inhalten. Dazu gehören die Wiederbelebung der Kunst der Antike, Realismus und Idealismus sowie mathematischer Strukturen in ihren Arbeiten.

Wiederbelebung der Antike

Als Vorbilder suchten sich die Künstler der Renaissance die der Antike aus. Sie studierten antike Skulpturen, Münzen und auch philosophische Texte, um diese Kunst zu verstehen. Deswegen bewegen sich auch so viele Werke aus der Renaissance in der griechischen oder römischen Mythologie.

Die Künstler der Renaissance wollten den Menschen nicht nur realistisch, sondern idealisiert und perfektioniert darstellen.

Lineare Perspektive und Zentralperspektive

Die lineare Perspektive ist eine Innovation der Renaissance. Dadurch war es Künstlern möglich, ihren Bildern Tiefe zu verleihen. Das half bei der realistischen Darstellung ungemein.

Um den Eindruck von Dreidimensionalität zu verstärken, lassen viele Künstler den Hintergrund zunehmend verblassen. So wirkt er auf den Betrachter fern, während das Gemälde im Vordergrund schärfer und kräftiger dargestellt ist.

Eine besondere Form der linearen Perspektive ist dabei die Zentralperspektive. Dabei laufen alle Linien, die den Raum führen, auf einem Fluchtpunkt in der Mitte des Bildes zusammen. Der Betrachter schaut dadurch in das Bild hinein, nicht darauf.

Geometrische Anordnung

Künstler der Renaissance nutzten geometrische Figuren für ihre Werke. Sie strukturieren ihre Bilder beispielsweise durch Kreise oder Dreiecke. Die Künstler malten nicht einfach. Sie wussten schon zu Beginn ihrer Arbeit an einem Werk, welchen Effekt sie damit erzielen wollten. Diesen erreichten sie mit mathematischen Hilfsmitteln.

Individualität

Individualität war den Künstlern der Renaissance sehr wichtig. Während im Mittelalter gern allgemein dargestellte Figuren genutzt wurden, zeigt die Kunst der Renaissance reale Menschen. Portraits wurden zudem nicht nur zum Abbilden der Person genutzt, sondern sollten Emotionen und die Persönlichkeit der Person zeigen.

Harmonie

Während der Renaissance wurden vor allem ausgeglichene, ruhige und/oder symmetrische Werke hergestellt. Dargestellte Bewegungen waren oft sanft oder kraftlos, bei den Gesichtsausdrücken verhält es sich ähnlich. Kam es doch mal zu stärker ausgeprägten Bewegungen oder Emotionen, wurden diese an anderer Stelle in dem Werk ausgeglichen.

Eine Möglichkeit, so ein Werk zu erschaffen, war der „Goldene Schnitt“.

Welche neuen Techniken verwendeten die Künstler der Renaissance?

Während der Renaissance kamen viele verschiedene Techniken zum Einsatz. Die meisten davon waren jedoch keine Erfindung dieser Epoche. Viel mehr stammen sie aus dem Mittelalter oder der Antike. Während der Renaissance wurden sie aber weiterentwickelt und verbessert.

Ölmalerei

Die Ölmalerei war schon im Mittelalter bekannt. In der Renaissance wurde die Technik aber verfeinert, sodass die Künstler mehr Farbenauswahl und tiefere Farbschichten zu Verfügung hatten. Dadurch konnten sie feinere Details herausarbeiten, was dem angestrebten Ziel, der realistischen Darstellung, zugutekam.

Sfumato

Sfumato ist eine Technik, durch die harte Konturen zu weichen Übergängen zwischen Farben und Tönen vermischt werden. Dadurch werden die dargestellten Figuren realistischer. Ihre Umrisse erscheinen viel weicher und sie erhalten mehr Tiefe.

Entwickelt wurde diese Technik von Leonardo da Vinci. Seine Mona Lisa ist ein Beispiel für die Anwendung von Sfumato. Das Gesicht der Mona Lisa enthält keine scharfen Konturen. Alles ist weich und geht ineinander über.

Fresken

Bereits in der Antike fertigte man Fresken an. In der Renaissance wurde diese Technik wiederbelebt. Dadurch entstanden monumentale Decken- und Wandmalereien auf feuchtem Putz.

Lasuren

Die Lasur ist das Aufbringen mehrerer durchsichtiger Farbschichten. Dadurch erreicht der Künstler tiefere und leuchtende Farben auf seinem Gemälde. Vor allem in der Ölmalerei lasierten die Künstler ihre Bilder häufig, um diesen Effekt zu erzielen.

Mischtechniken

Während der Renaissance experimentierten die Künstler häufig mit verschiedenen Techniken. Teilweise wendeten sie dabei mehrere auf einer Arbeit an. Beispielsweise malte Raphael oft mit Öl und Tempera gleichzeitig. Manche Künstler vergoldeten Teile ihrer Arbeiten auch.

Warum wurden so viele zum Künstler in der Renaissance?

Die Renaissance brachte auffällig viele Künstler hervor. Das hat mehrere Gründe. Neben dem Ansehenswandel von künstlerischen Berufen spielten Humanismus und Geldgeber eine Rolle.

Ansehen von Künstlern

Im Mittelalter betrachtete man Künstler als Handwerker. Sie waren daher nicht besonders hoch angesehen und in ihrer künstlerischen Entfaltung außerdem stark eingeschränkt. Teilweise war es ihnen im Mittelalter beispielsweise nur erlaubt, mit Vorlagen zu malen. Freiere Arbeiten waren, je nach genauem Zeitpunkt und Ort in Europa, sehr selten.

Die Renaissance veränderte den Blick auf die Kunst. Kunst war kein Handwerk mehr, sondern eine Wissenschaft. Das verbesserte auch das soziale Ansehen der Künstler. Sie wurden als Visionäre und Gelehrte betrachtet. Dass viele Künstler tatsächlich gelehrt waren, spielte in diese Entwicklung sicher mit hinein.

So wurden Künstlerberufe in der Renaissance attraktiver, sodass sich mehr Menschen dafür entschieden.

Nachfrage an Kunst

Während der Renaissance kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in Europa. Das führte dazu, dass sich mehr Menschen Kunst leisten konnten. Das Sammeln von Kunstwerken wurde für die Oberschicht zu einem beliebten Zeitvertreib. Dadurch konnten sich Künstler auch ihren Beruf eher leisten. Sie erhielten mehr Aufträge und erzielten bessere Preise für ihre Werke. Nicht nur genossen sie nun ein höheres Ansehen, ihre Arbeit war auch rentabler.

Kunstmäzene

In der Renaissance waren pompöse Kunstwerke sehr gefragt. Deckenmalereien und meterhohe Statuen aus massivem Marmor wurden in dieser Zeit immer häufiger angefertigt. Diese Kunstwerke waren sehr teuer, aber da sie so beliebt waren, fanden sich Geldgeber, sogenannte Mäzene.
Neben wohlhabenden Familien, wie die Medici und die Sforza in Italien, bezahlte auch die katholische Kirche großzügige Preise.

Es waren also nicht nur private Sammler, sondern auch reiche Gönner. Durch sie wurden Werke wie das Jüngste Gericht von Michelangelo überhaupt erst möglich. Das Wandgemälde befindet sich in der Sixtinischen Kapelle in Vatikanstadt. Papst Clemens VII. gab es in Auftrag. Es ist etwa 200 m² groß.

Humanismus und Wiederentdeckung der Antike

Der Humanismus stellt das Individuum in den Mittelpunkt. Erfahrungen sollen gesammelt werden können. Die Würde des Menschen gilt als höchstes Gut. Diese Einstellung inspirierte viele Menschen dazu, künstlerisch aktiv zu werden. Hinzu kam, dass im Humanismus die realistische Darstellung des menschlichen Körpers, wie sie in der Antike üblich war, zurückkam. Die Künstler wollten diese realistische, wenn auch über-perfekte Darstellung wiederbeleben.

Wie unterschied sich die Kunst der Früh-, Hoch- und Spätrenaissance?

Die Kunst der Renaissance wird in drei Phasen unterteilt. Diese Phasen unterscheiden sich hinsichtlich Stils, Technik und künstlerisch behandelter Themen.

Frührenaissance

Die Frührenaissance begann um 1400 in Florenz. Sie markiert den Übergang zwischen mittelalterlicher Kunst und der Kunst der Renaissance. Typisch war die Rückkehr zu den Idealen der Antike. Zu Beginn war die Kunst aber gleichzeitig stark durch das Mittelalter beeinflusst. Wichtige Merkmale der Frührenaissance waren die lineare Perspektive, die menschliche Anatomie und das Aufblühen weltlicher und menschlicher Themen.

Die lineare Perspektive wurde von Filippo Brunelleschi entwickelt. Sie ermöglicht es, in der Malerei Tiefe darzustellen. Unter anderem sind dabei Fluchtpunkte wichtig, um ein Objekt, das sich in die Ferne zieht, perspektivisch korrekt darzustellen. Ein Beispiel hierfür ist das Fresko Dreifaltigkeit von Masaccio. Es wurde zwischen 1425 und 1428 gemalt und befindet sich an der nordwestlichen Langhauswand der Santa Maria Novella Kirche in Florenz. Das Bild zeigt eine gewölbte Decke, die sichtbar in die Ferne zu reichen scheint.

Das Trinitätsfresko von Masaccio war die erste exakte Konstruktion mit der Zentralperspektive (1425-27), Santa Maria Novella Kirche in Florenz, Bildnachweis: Bill Perry / Shutterstock.com

Masaccios Trinitätsfresko (Dreifaltigkeit), Bildnachweis: Bill Perry / Shutterstock.com

Während der Frührenaissance begannen die Künstler damit, sich stärker mit der menschlichen Anatomie zu beschäftigen. So wurden vermehrt nackte Skulpturen erschaffen, die sehr realitätsnah aussahen. Ein Beispiel dafür ist der David von Donatello, der etwa um 1444 bis 1446 entstand. Die Bronzestatue ist 1,58 m hoch und zeigt den Jüngling David nach seinem Sieg über Goliath. Es sind Muskeln zu erkennen, Donatello arbeitete Finger und Zehen einzeln heraus.

Der junge David von Donatello, ausgestellt im Nationalmuseum Bargello, Florenz - Bildnachweis: Atalay Mert Kuskayali / Shutterstock.com

Der junge David von Donatello, ausgestellt im Nationalmuseum Bargello, Florenz – Bildnachweis: Atalay Mert Kuskayali / Shutterstock.com

Während im Mittelalter fast ausschließlich religiöse Themen als Vorlage für die Kunst dienten, werden ab der Frührenaissance auch andere Bereiche dargestellt. Die Religion bleibt dominant, aber es gibt nun auch Platz für weltliche Themen und sogar Mythologie. Ein Beispiel dafür ist die Geburt der Venus von Botticelli. Das Bild entstand etwa 1485 und befindet sich damit am Ende der Frührenaissance. Es zeigt, wie die römische Göttin Venus an der Küste von Paphos ankommt. Sie entsteigt dabei nackt einer halben Muschel und wird von weiteren mythologischen Gestalten wie Zephyr und Aura begleitet.

Die Frührenaissance endet etwa im Jahr 1490.

Hochrenaissance

Die Hochrenaissance gilt als Blütezeit der Renaissance. Gleichzeitig ist sie mit nur 30 Jahren (von 1490 bis 1520) die kürzeste Phase der Renaissancekunst. Die heute berühmtesten Künstler, beispielsweise Leonardo da Vinci und Michelangelo, stammen aus diesen Jahren.
In der Hochrenaissance wurden die Merkmale der Frührenaissance verfeinert. Die Perspektive ermöglicht den Künstlern, Werke mit erstaunlicher Tiefe zu erschaffen. Ihr Wissen über die Anatomie perfektionierten die Künstler. Auf diese Weise entstanden so realistische Bilder oder Skulpturen, dass sie sich kaum noch von echten Menschen unterscheiden.

Michelangelos David ist ein gutes Beispiel dafür. Die Skulptur entstand zwischen 1501 und 1504 in Florenz, wo sie heute noch steht. Sie ist 5,17 m hoch und aus einem einigen Marmorblock geschlagen. Die Skulptur zeigt, wie die von Donatello, den biblischen David ohne Kleidung. Michelangelo gelang es nicht nur Muskeln und Sehnen realistisch darzustellen. Auf der rechten Hand des David sind sogar feine Blutgefäße sichtbar.

Allgemein wurden die Arbeiten nun monumentaler. Vermehrt probierten die Künstler neue Techniken aus.

Spätrenaissance

Die Spätrenaissance ist die letzte Phase der Kunst der Renaissance. Sie umfasst den Zeitraum von 1520 bis 1600. Ihre Merkmale sind hohe Komplexität, Experimente und ein Abweichen der antiken Ideale.

Während der Spätrenaissance spielten die Künstler mit Farben, Licht, Perspektive und Posen ihrer Figuren. Weiterhin wurden sie realistisch dargestellt, hatten aber möglicherweise unrealistische Anteile. Parmigianino erschuf beispielsweise um 1535 das Ölgemälde Madonna mit dem langen Hals. Darauf ist die Madonna mit dem Jesuskind im Arm zu sehen. Ihr Hals ist dabei unnatürlich lang. Das Jesuskind wirkt allgemein in die Länge gezerrt. Auch die Hand der Madonna ist schmal und lang. Zudem trägt sie dünne, fast durchsichtige Kleidung, die nass wirkt und an ihrem Körper zu kleben scheint. Dadurch erscheint ihr Bauch nahezu nackt. In diesem Zusammenhang eine ungewöhnliche Darstellung. Das Bild bricht also mit der über-realistischen Kunst der Hochrenaissance sowie den bisher bewahrten Regeln der religiösen Kunst.

Viele Gemälde der Spätrenaissance zeigen dramatische Szenen oder Kämpfe. Auch das war in der Hochrenaissance noch anders. Die Künstler benutzten nun gern kräftige Farben.

Welche Künstler prägten die Renaissance?

Die Renaissance brachte diverse bedeutende Künstler hervor. Zehn der wichtigsten werden im Folgenden kurz näher beschrieben.

Leonardo da Vinci

Leonardo da Vini wurde am 15. April 1452 (wahrscheinlich) in Anchiano bei Vinci in der Toskana geboren. Er starb am 2. Mai 1519 auf Schloss Clos Lucé in der französischen Stadt Amboise. Als uneheliches Kind eines Notars und einer Magd wuchs Leonardo dennoch in einer angesehenen Familie in Florenz auf. Er kam als Schüler zu dem bedeutenden Maler und Bildhauer Verrocchio. Im Alter von 20 Jahren schloss er dort seine Lehre ab.

Leonardo selbst wirkte vor allem in Florenz und Mailand. Er schuf Werke wie die Mona Lisa und Das letzte Abendmahl. Bis heute ist er einer der wichtigsten Künstler der Hochrenaissance.

Daneben war Leonardo ein Erfinder und Wissenschaftler. Er führte anatomische Studien durch und konzipierte frühe Flugapparate.

Michelangelo Buonarroti

siehe auch Hauptartikel: Michelangelo (Bildhauer, Maler, Architekt)

Porträtbild von Michelangelo

Porträtbild von Michelangelo

Der heute als Michelangelo bekannte Maler, Bildhauer und Architekt wurde am 6. März 1475 in Caprese in der Toskana geboren. Am 18. Februar 1564 starb er im Alter von 88 Jahren in Rom. Michelangelo entstammt einer angesehenen Bürgerfamilie in Florenz. Für ihn stand schon früh fest, dass er Künstler werden wollte. Er begann seine Lehre im Alter von 13 Jahren bei Domenico Ghirlandaio. Da ihn die Bildhauerei mehr interessierte, trat er bald darauf in die Kunstschule von Lorenzo il Magnifico ein.

Er erschuf bedeutende Skulpturen wie die Pietá und den David. Hauptsächlich arbeitete und wirkte er dabei in Florenz und Rom. In Rom erschuf Michelangelo außerdem mehrere Fresken. Darunter Die Erschaffung Adams, Die Erschaffung Evas und Das Jüngste Gericht, die sich alle in der Sixtinischen Kapelle befinden.

Michelangelo ist für seine anatomische Genauigkeit bekannt. Er war bis zu seinem Tod künstlerisch aktiv.

Raphael

Raphael Sanzio da Urbino ist heute kurz als Raphael oder auch Raffael bekannt. Er wurde am 6. April 1483 in Urbino geboren und starb am 6. April 1520, also an seinem 37. Geburtstag, in Rom. Sein früher Tod wird mit einer Krankheit in Verbindung gebracht. Als wahrscheinlich gilt die Pest oder eine andere ansteckende Krankheit. Die normalerweise üblichen Beerdigungsrituale wurden abgekürzt, um seinen Leichnam schneller beisetzen zu können. Das spricht dafür, dass man seinen Körper aus Sicherheitsgründen schnell fortschaffen wollte.

Andere Quellen sprechen von Überanstrengung oder auch einer Geschlechtskrankheit, da Raphael viele Affären gehabt haben soll. Zeitgenossen haben jedoch immer Raphaels sittlichen Charakter hervorgehoben, sodass letzteres unwahrscheinlich wirkt.

Raphael war der Sohn eines Goldschmieds und Malers, der ihm vor seinem frühen Tod wohl noch in der Malerei unterrichtete. Mit elf Jahren war Raphael bereits Vollwaise. Er führte seine Ausbildung in der Werkstatt von Perugino fort. Raphaels Kunst ist bekannt für ihre Harmonie und ihre Tiefe. Berühmte Werke sind Die Schule von Athen und Die Verklärung Christi.

Sandro Botticelli

Sandro Botticelli wurde am 1. März 1445 in Florenz geboren. Sein Todesdatum ist nicht bekannt. Beerdigt wurde er am 17. Mai 1510. Er war als Maler und Zeichner tätig und einer der bedeutendsten Künstler der Frührenaissance.

Botticelli war der Sohn eines Gerbers und erhielt eine Goldschmiedeausbildung. Außerdem war er für drei Jahre der Schüler von Fra Filippo Lippi. Seine Werke handeln oft von der griechischen und römischen Mythologie.

Eines seiner bekanntesten Bilder ist Die Geburt der Venus. Er verband antike Ideale mit der noch üblichen Technik des Mittelalters.

Donatello

siehe auch Hauptartikel: Donatello (Bildhauer)

Illustration von Donatello

Illustration von Donatello

Donatello war ein Bildhauer der Frührenaissance. Er wurde um 1386 in Florenz geboren und starb dort am 13. Dezember 1466. Neben Florenz arbeitete er in Rom, Padua und Prato.

Donatello reiste 1402/03 nach Rom, um die Skulpturen und die Architektur der Antike zu studieren. Das nötige Geld dafür erhielt er durch seine Arbeit als Goldschmied.

Bedeutende Werke von Donatello sind Donatellos Bronzedavid und das Reiterdenkmal Gattamelata.

Tizian

Tizian Vecellio wurde zwischen 1488 und 1490 in Pieve di Cadore bei Belluno geboren. Er starb am 27. August 1576 in Venedig. Tizian gilt als führender Vertreter der venezianischen Malerei. Er stammt aus einer Familie des niederen Adels und kam im Alter von etwa zehn Jahren nach Venedig. Dort lernte er bei dem Mosaikmaler Sebastiano Zuccato, über den er Zugang zu den Werkstätten von Gentile und Bellini erhielt.

Tizian malte mit Vorliebe mythologische Bilder. Eines seiner bekanntesten Werke ist Bacchus und Ariadne. Er stellte aber auch viele religiöse Werke her, darunter Mariä Himmelfahrt, und arbeitete als Hofmaler für Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches.
Tizian war verheiratet und hatte drei Kinder.

Albrecht Dürer

Albrecht Dürer war ein deutscher Maler, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Er wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren und starb dort am 6. April 1528.

Albrecht begann zunächst, in der Goldschmiede seines Vaters zu arbeiten. Er wollte aber lieber Maler werden und lernte ab 1486 in der Werkstatt von Michael Wolgemut.

Wie für Künstler der Renaissance üblich, unternahm auch Albrecht Studienreisen nach Italien. Allgemein reiste er viel. In den Jahren vor seinem Tod hielt er sich beispielsweise in den Niederlanden auf.

Er malte mit Vorliebe Landschaften und erhielt immer wieder Aufträge des römisch-deutschen Königs Maximilian I. Außerdem fertigte Albrecht Holzschnitte und Kupferstiche an. Ein berühmtes Stück ist Adam und Eva, auch als Der Sündenfall bekannt.

Masaccio

siehe auch Hauptartikel: Leben und Werk von Masaccio (Maler)

Porträtbild Masaccios

Porträtbild Masaccios

Masaccio war ein Maler der Frührenaissance. Er wurde am 21. Dezember 1401 in Castel San Giovanni geboren und starb bereits im Alter von 26 Jahren im Juni 1428 in Rom. Er wirkte in Florenz und Pisa. Sein vollständiger Name lautet Tommaso di ser Giovanni di Mone di Andreuccio. Masaccio war sein Spitzname, unter dem er aber schon zu Lebzeiten bekannt war.

Wer Masaccios Lehrer war, ist nicht bekannt. Seine Werke finden sich heute in den Uffizien in Florenz. Einige davon werden ihm allerdings nur zugeschrieben und stammen nicht gesichert von ihm. Ein berühmtes Bild von Masaccio ist die Dreifaltigkeit, ein Fresko in der Basilika Santa Maria Novella in Florenz.

Filippo Brunelleschi

Filippo Brunelleschi war ein Bildhauer und Architekt in Florenz. Er wurde 1377 dort geboren und starb am 15. April 1446 ebenfalls in Florenz. Eigentlich hatte er eine Goldschmiedeausbildung abgeschlossen, versuchte sich aber auch an der Architektur. 1418 wurde sein Entwurf für die Kuppel des Doms zu Florenz angenommen. Er gilt als Entdecker der Zentralperspektive. Allerdings konnte sein Vorgehen bisher nicht rekonstruiert werden. So beeinflusste er die Kunst der Renaissance auch im Bereich der Malerei, obwohl er darin selbst gar nicht tätig war.

Andrea Mantegna

Andrea Mantegna wurde 1431 auf der Isola Mantegna geboren und starb am 13. September 1506 in Mantua. Er war Maler und Kupferstecher und gilt als einer der bedeutendsten Maler der oberitalienischen Frührenaissance. Sein Vater war Tischler. Andrea wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und war im Alter von zehn Jahre Waise. Weil er gut zeichnete, wurde er in die Malerschule von Francesco Squarcione aufgenommen. Seine ersten Werke stammen daher aus Padua.

Später verpflichtete der Marktgraf Luigi III. Gonzaga von Mantua Andrea als Hofmaler. Außerdem malte er im Auftrag des Papstes im Belvedere, wirkte in Florenz, Rom und Pisa.

Ein bedeutendes Bild von Andrea ist die Beweinung Christi. Andrea wendete dabei die in der Renaissance neu entstehenden Perspektiven und dadurch die scheinbare Tiefe meisterhaft an. Das Bild zeigt den toten Jesus Christus liegend. Der Betrachter befindet sich nahezu auf Kopfhöhe Christi. Das Bild hängt heute im Kunstmuseum Pinacoteca di Brera in Mailand.


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