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Bernardo Rossellino (Architekt, Bildhauer)


Bernardo Rossellino (1407/10 – 1464) war ein Renaissancekünstler des 15. Jahrhunderts in Italien. Eigentlich hieß er Bernardo di Matteo Gamberelli. Er war als Baumeister und Bildhauer in Florenz, Rom und Pienza tätig. Für die Renaissance gelten Bernardo Rossellino und auch sein jüngerer Bruder Antonio Rossellino als zweite Künstlergeneration der immer noch andauernden Frührenaissance. Bernardos bedeutendsten Werk ist das Grabmal des Leonardo Bruni in der Kirche Santa Croce in Florenz. Viele Kunstwerke der Rossellinos entstanden als Gemeinschaftsprojekte, weshalb die Zuordnung – welcher Bruder welches Werk erschuf – mitunter schwer fällt.

Lebenslauf, Biografie und Werke

Bernardo Rossellino wurde als Sohn des Steinmetzers Matteo di Domenico del Borra geboren. Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt und schwangt, je nach Quelle, zwischen 1407 und 1410. Bernardo war zweitältester Sohn von insgesamt 4 Söhnen. Alle waren im Steinmetzbetrieb des Vaters beschäftigt. Mit etwa 7 Jahren begab sich Bernardo Rossellino in eine Lehre nach Florenz.

Bildhauerei

Zwischen 1434 und 1435 arbeitete Bernardo Rossellino an einer Figurengruppe in Arezzo. Diese sollte die Fassade des Palazzo della Fraternita della Misericordia schmücken. Nach 1445 gestaltete er das Grabmal des Leonardo Bruni, welches sich in der Santa Croce Kirche in Florenz befindet. Bruni war Humanist und zudem Staatskanzler der Republik Florenz. Er starb 1444. Den Auftrag für das Wandgrab erhielt Rossellino erst nach dessen Tod.

Bernardo Rossellino: Grabmal des Leonardo Bruni, Florenz, Santa Croce - Bildnachweis: Zvonimir Atletic / Shutterstock.com

Bernardo Rossellino: Grabmal des Leonardo Bruni, Florenz, Santa Croce – Bildnachweis: Zvonimir Atletic / Shutterstock.com

Architektur

Als Baumeister war Bernardo Rossellino nachweislich am Umbau des Palazzo Rucellai beteiligt. In Giorgio Vasaris Vita des Leon Battista Alberti wird Bernardo Rossellino beim Entwurf und Bau der Fassadengestaltung des Palazzo erwähnt.

Fassade des Palazzo Rucellai in Florenz, Bildnachweis: Jakobusvide/shutterstock.com

Fassade des Palazzo Rucellai in Florenz, Bildnachweis: Jakobusvide/shutterstock.com

Ab 1460 leitete er mehrere Bauprojekte in Siena. Sein wichtigstes Bauwerk aus seiner Sienesischen Zeit ist der Palazzo Piccolomini, welcher nach dem Vorbild des Palazzo Rucellai in Florenz entworfen wurde.

Palazzo Piccolomini in Pienza, in der Provinz Siena, Bildnachweis: faber1893 / Shutterstock.com

Palazzo Piccolomini in Pienza, in der Provinz Siena, Bildnachweis: faber1893 / Shutterstock.com

In Siena entwarf Rossellino außerdem die Baupläne für den Bau der Santa Maria Assunta, einer Bischofskirche unweit des Piccolomini-Palazzos. Viele seiner neugestalteten Gebäude in Siena erhielten eine Sgraffito-Fassade.

Fassade der Santa Maria Assunta in Pienza (Siena), rechts daneben ist die Fassade des Palazzo Piccolomini, Bildnachweis: Luboslav Tiles / Shutterstock.com

Fassade der Santa Maria Assunta in Pienza (Siena), rechts daneben ist die Fassade des Palazzo Piccolomini, Bildnachweis: Luboslav Tiles / Shutterstock.com


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