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Die Renaissance im 15. Jahrhundert


Das 15. Jahrhundert (1401 bis 1500) ist das Jahrhundert, in welchem die Renaissance begann. Einflussgrößen, welche die Renaissance-Kultur unterstützen sind: das aufstrebende Finanzwesen, differenzierte Wirtschaftsstrukturen – bei denen Handel und Produktionswirtschaft getrennt werden. Der Frühkapitalismus wird geboren. Des Weiteren wurde das Abendländische Schisma beendet, wodurch die katholische Kirche wiedervereinigt wird. Neben der Renaissance breitet sich der Humanismus über Europa aus.

Ende des Abendländischen Schisma

1414 wird das Konzil von Konstanz einberufen, auf welchen die Spaltung der Kirche beendet werden soll. Auf dem Konzil werden alle drei amtierende Päpste abgesetzt bzw. werden zum Rücktritt gedrängt. In der Folge wird Martin V. zum neuen und alleinigen Papst gewählt. Dieser schafft es, dass das Ansehen des Papstes erneuert und seine weltliche Herrschaft über den Kirchenstaat gefestigt wird.

Rückkehr der Habsburger

1438 wird Albrecht II. zum römisch-deutschen König gewählt. Durch Albrechts Amtsantritt kehren die Habsburger nach 130 Jahren auf den Thron zurück. In der Folge werden die Habsburger das Heilige Römische Reich bis 1806 – fast ununterbrochen – regieren.

Nach dem überraschenden Tod Albrechts II. (1440) wird dessen Cousin Friedrich zum römisch-deutschen König. Er wird mit 53 jähriger Herrschaftszeit die längste Regierungszeit des Reiches prägen. 1452 nimmt er als Friedrich III. den Kaisertitel an.

Medienrevolution

Im Jahr 1454 wird auf der Frankfurter Buchmesse eine gedruckte Bibel präsentiert. Die sogenannte Gutenberg-Bibel ist das erste Buch, welches mit einem Druckverfahren hergestellt wurde, bei dem die Letter (Schriftzeichen) ausgetauscht werden können. Mit dem Buchdruck beginnt die Medienrevolution in Europa. Fortan wird das Buch zur Massenware. Überall in Europa entstehen Druckerstätten.

Strukturwandel in der italienischen Staatenwelt

Das Territorium von Italien war zur Renaissancezeit ein Teil des Heiligen Römischen Reiches und des Kirchenstaates. Aufgeteilt war das Territorium in italienische Stadtstaaten.

Noch im 14. Jahrhundert dominierten Neapel und Mailand das Geschehen auf der italienischen Halbinsel. Durch verlorene Kriege gegen Florenz und Venedig ging deren Einflussbereich deutlich zurück. So bestimmten von der Mitte des Jahrhunderts fünf Hauptmächte die Geschicke der Region. Diese Regionalmächte waren Mailand, Venedig, Florenz, der Kirchenstaat und Neapel.

Ursprünglich waren die Staaten in Norditalien republikanisch organisiert. Dies änderte sich, da sich einzelne Familien zu neuen Herrschern aufschwangen.

Prestigewandel

Die starken Familien in den italienischen Stadtstaaten festigten ihre Macht durch Gewalt, sowie der Aufrechthaltung von Ordnung und Sicherheit. Darüber hinaus festigten die Herrscherfamilien ihre Vormachtstellung auch durch Förderung der Kunstwelt.

Überall entstanden Kunstwerke, Bauwerke – welche die Stellung der Familien repräsentieren sollte. Die Kunstwerke bestätigten den Personenkult um einzelne Herrscher, aber auch den Familienkult einer ganzen Dynastie.


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