Bassano (Maler)
Jacopo Bassano (1510/15 – 1592) war ein italienischer Maler der Renaissance, welcher ausschließlich in Bassano (Norditalien) und Venedig tätig war. Dort gehörte er der Künstlergeneration der Spätrenaissance an. Seine Werke werden in verschiedenen Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Als Motiv verwendete er oft religiöse Themen, verknüpfte diese aber mit alltäglichen Dingen, wie Kleidung, Tieren oder Gerätschaften.
Inhalt
Steckbrief
Name: | Jacopo Bassano, eigentlich: Jacopo da Ponte |
Geboren: | zwischen 1510 und 1515 in Bassano del Grappa |
Gestorben: | 13. Februar 1592 in Bassano del Grappa (Alter: 81 oder 82 Jahre) |
Eltern: | Francesco Dal Ponte (Vater) Lucia Pizzardini (Mutter) |
Geschwister: | -Giambattista und Gianfrancesco (ebenfalls Künstler) -Gerolamo (Priester) -Caterina Angelica und Elisabetta |
Lehrer: | -zuerst Francesco Dal Ponte (Vater) -ab etwa 1530 Bonifazio Veronese |
Beruf: | Maler |
Werke: | -Das Abendmahl in Emmaus (1538) -Flucht nach Ägypten (1544) -Christus im Haus Mariens und Marthas -Taufe Christi (1590) |
Lebenslauf, Biografie und Werke
Jacopo Bassano wurde zwischen 1510 und 1515 in Bassano del Grappa (Nordostitalien) geboren. Sein Geburtsname war Jacopo da Ponte. Aufgrund seiner Heimatstadt wurde er aber Bassano genannt. Er war Sohn des Malers Francesco Dal Ponte, welcher auch Bassano der Ältere genannt wurde. Jacopos Mutter hieß Lucia Pizzardini.
Ausbildung in Venedig
Jacopo Bassano erhielt seine erste Malerausbildung bei seinem Vater, bevor um 1530 bei Bonifazio Veronese in die Ausbildung ging. Dieser hatte eine Malerwerkstatt in Venedig und in Zusammenarbeit mit Bassano entstanden Landschaftsbilder und religiöse Gemälde.
In Venedig trat Bassano auch in Kontakt mit anderen Malern der venezianischen Renaissance. So zum Beispiel mit Tizian (1488/90 – 1576) und Il Pordenone.
Rückkehr nach Bassano
Nach dem Tod seines Vaters (1539) kehrte Bassano in seine Heimatgemeinde Bassano del Grappa zurück und ließ sich dort dauerhaft nieder. Er übernahm die Malerwerkstatt seines Vaters und heirate im Jahr 1546 eine Einheimische, namens Elisabetta Merzari.
Mit Elisabetta hatte Bassano acht Kinder. Alle seine Söhne wurden Teil des Familienbetriebes.
Viele von Bassanos Gemälden entstanden als Gemeinschaftsprojekte mit seinen Söhnen. Auch nach seinem Tod malten die Söhne weiter. Dies macht es für Kunsthistoriker mitunter schwierig herauszufinden, welche Gemälde von Jacopo Bassano gemalt und welche von seinen Söhnen erschaffen wurden.
Jacopo galt als einzigartiger Renaissancemaler, da er mehrere Einflüsse anderer Künstlerkollegen in seinen Gemälden vereint. Beeinflusst wurde er u.a. von Albrecht Dürer, Tintoretto, Raffael und Parmigianino.
Es wird angenommen, dass Bassano nur selten sein Heimatdorf verließ, ein Kunstsammler war und somit die Werke seiner Kollegen vor Ort studierte. So soll er sich Drucke zukommen lassen haben, um die verschiedene Stile zu studieren und einzelne Elemente zu kopieren.
Werke
Jacopo Bassano gilt als experimentierfreudiger Künstler. In verschiedenen Werken aus verschiedenen Lebensepochen wird der Einfluss anderer Künstler deutlich. Dabei versuchte Bassano stets seinen eigenen Stil, mit den Stilelementen anderer Künstler in Einklang zu bringen.
Schon in Bassanos frühesten Werken wird der Einfluss eines Tizian deutlich, welcher bis zum Lebensende anhielt. Das bedeutendste Merkmal von Tizians Gemälden ist das Verwenden von leuchtenden Farben. Diese Besessenheit übernahm Bassano in seinem Werk. So etwa im Gemälde: Der Weg nach Golgatha.
Bassanos Abendmahl entstand 1542. Es ist geprägt von den Einflüssen eines Dürers und Raffaels. Dies drückt sich in den emotionsgeladenen Gesichtern der Figuren aus, aber auch in deren dynamischer Haltung. Die Haut der Protagonisten ist durchzogen von Muskeln. Und die Komposition der einzelnen Figuren ist so raffiniert geschaffen, dass das Auge des Betrachter von einem Detail zum nächsten wandert. Die Figur des Christi steht im Hintergrund, weshalb die Jünger um ihn herum, eine besondere Stellung bekommen.
Jacopo Bassanos Spätwerk besticht durch ein Zusammenspiel von Licht und Schatten. Er gilt als einer der ersten Renaissancemaler, welcher ein Nocturne (Nachtstück) malte. Dieser Stil wurde aber beim lokalen Publikum so beliebt, dass die Bassano-Malerei schnell überregional begehrt wurde.
Eingebettet waren Bassanos Figuren oft in Landschaften, umgeben von Tieren, Bäumen und Blumen. Dadurch hebt er sich von anderen Künstlern seiner Zeit deutlich ab, welche religiöse Motive gern in römisch-antike Kulissen einbetteten.