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Masolino (Maler)


Porträtbild von Masolino in Giorgio Vasaris Viten, Bildlizenz: gemeinfrei ohne Änderungen

Porträtbild von Masolino in Giorgio Vasaris Viten

Masolino da Panicale (1383 – 1447) war ein italienischer Maler der Spätgotik und Frührenaissance. Sein eigentlicher Name war Tommaso di Cristoforo Fini. Doch bekannt wurde er unter dem Namen Masolino. Seine bedeutendsten Werke sind die Fresken in der Brancacci-Kapelle der Kirche Santa Maria del Carmine in Florenz. Diese malte er zusammen mit seinem Schüler Masaccio. Während Masaccio allgemein zur Gründergeneration der Renaissancemalerei gezählt wird, ordnet man Masolino eher vor der eigentlichen Renaissance ein. Als Grund wird u.a. die nicht exakte Konstruktion mittels Zentralperspektive genannt, welche ein typisches Merkmal der Renaissancekunst gewesen war.

Lebenslauf, Biografie und Werke

Masolino wurde wohlmöglich um 1383 in Panicale, im heutigen Umbrien (Mittelitalien), geboren. In Florenz genoss er wohlmöglich eine Malerausbildung bei Gherardo Starnina. Ab 1403 war Masolino ein Gehilfe von Lorenzo Ghiberti. In dessen Werkstatt arbeitete er bis 1406/07.

Die Aufnahme in die Florentiner Malergilde ist für 1423 dokumentiert. Diese Gilde war ein Nebenzweig der Arte dei Medici e Speziali.

Gemälde der Heiligen Anna

Als eines der frühesten Werke Masolinos wird das Bild der Heiligen Anna selbdritt genannt. Dieses vollendete der Maler um 1420. Heute wird das Gemälde in den Uffizien in Florenz aufbewahrt.

Masolino da Panicale: Anna selbdritt, Uffizien (Florenz), Bildlizenz: gemeinfrei - keine Änderungen

Heilige Anna selbdritt, Uffizien (Florenz)

Die Heilige Anna wird in verschiedenen Schriften des 2. Jahrhunderts als Mutter Marias erwähnt. Demnach wäre Anna die Großmutter von Jesus Christus gewesen. Der Ausdruck „selbdritt“ rührt daher, dass man Anna auf Bildern immer innerhalb einer Dreiergruppe (selbdritt = zu dritt) zeigt.

Altarbild der Basilica Liberii

Um 1425 wurde Masolino auserwählt, das Altarbild der Basilika Santa Maria Maggiore (Basilica Liberii) zu malen. Die Kirche ist eine Papstbasilika. Der damalige Papst Martin V. war Auftraggeber des Projekts. Das Gemälde, welches Masolino um 1428 fertigstellte, zeigt die Grundsteinlegung der Basilika durch den Papst.

Masolino da Panicale: Gründung der Basilica Liberii, um 1428 - Bildlizenz: gemeinfrei - keine Änderungen

Gründung der Basilica Liberii, um 1428

Fresken der Brancacci-Kapelle

siehe auch Hauptartikel: Gemälde der Brancacci-Kapelle in Florenz (Masolino, Masaccio, Lippi)

Zwischen 1425 und 1428 malten Masolino und sein Schüler Masaccio die Fresken in der Brancacci-Kapelle, welche zur Kirche Santa Maria del Carmine in Florenz gehört.

Brancacci-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Carmine (Florenz), Fresken von Masolino und Masaccio, Bildnachweis: Anna Pakutina / Shutterstock.com

Fresken von Masolino und Masaccio in der Brancacci-Kapelle, Bildnachweis: Anna Pakutina / Shutterstock.com

Laut dem Künstlerbiografen Giorgio Vasari sind nur einige Fresken das Ergebnis von Masolinos Arbeit. So etwa der Sündenfall (oben rechts), die Szenen der Petri-Predigt und die Erweckung der Tabea. Bei allen anderen Fresken geht Vasari davon aus, dass diese das Werk Masaccios waren.

Masolino da Panicale: Der Sündenfall, Brancacci-Kapelle (Florenz), Bildlizenz: gemeinfrei - keine Änderungen

Masolinos Fresko: Der Sündenfall, Brancacci-Kapelle (Florenz)

Der Freskenzyklus in der Brancacci-Kapelle zeigt den Übergang von der Spätgotik zur Renaissancemalerei. Sie wird daher auch als Sixtinische Kapelle der Frührenaissance bezeichnet.

Wandgemälde in der Basilica San Clemente (Rom)

Vor 1431 entstanden die Fresken in der Katharinenkapelle. Der Raum liegt links vom Haupteingang in der Basilica San Clemente. Masolino malte auf der rechten Wand einzelne Szenen aus dem Leben des Ambrosius von Mailand. Auf der linken Seite malte er verschiedene Szenen aus dem Leben von Katharina von Alexandria, einer Heiligen der katholischen Kirche.

Katharina lebte am Ende des 3. und zu Beginn des 4. Jahrhunderts in Alexandria (Ägypten) und starb einen Märtyrertod während der römischen Besatzungszeit. Später wurde sie heiliggesprochen. Bei der Arbeit am Fresko benutzte Masolino die Zentralperspektive, welche sein Schüler Masaccio und dessen Freund Brunelleschi um 1420 entwickelt hatten.

Spätwerk und Tod

Nach dem plötzlichen und frühen Tod Masaccios (1428) wandte sich Masolino wieder mehr der Heimat zu. Auch künstlerisch kehrte er zu seinen Wurzeln zurück. Es entstanden Bilder mit altertümlichen Charakter, wohlmöglich weil die Auftraggeber es so wollten. Einzig belegbare Werke Masolinos nach 1430 sind zwei Freskenbilder aus dem Leben der Heiligen Jungfrau Maria. Diese entstanden in Castiglione Olona (Lombardei).

Ab 1432 hielt sich Masolino in Todi (Umbrien) auf, um dort für die hiesige Kirche ein Fresko von einer Madonna mit Kind zu malen. Dieses wird heute in den Uffizien in Florenz aufbewahrt. Weitere Fresken in Todi zeigen das Leben des Heiligen Stephans und des Laurentius. Masolino kehrte am Ende seines Lebens nach Florenz zurück, wo er 1447 starb.


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