Die 4 Phasen und Epochen der Renaissance im Überblick
Eine Renaissanceepoche ist eine Phase, innerhalb der Renaissance – welche sich im Stil deutlich von anderen Phasen abgrenzt. Deshalb wird die Renaissance als Stilepoche in der Kunstgeschichte noch in drei – mitunter vier – Phasen aufgeteilt. Diese wären:
- Frührenaissance ab 1420
- Hochrenaissance ab 1500
- Spätrenaissance ab 1520 bis 1600
Mitunter wird eine vierte Phase der Frührenaissance vorangestellt, welche als Protorenaissance bezeichnet wird.
Inhalt
Protorenaissance in Siena
Siehe auch Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Protorenaissance
Die Wiederbelebung antiker Idealer begann bereits im 13. Jahrhundert in Siena. Damals gehörte Siena zur italienischen Staatenwelt (Republik Siena). In dieser Zeit erlebte Siena eine kulturelle Blütezeit – welche als Protorenaissance bezeichnet wird. Bestimmt wurde die Protorenaissance Sienas durch gotische Architektur, welche mit antiken Symbolen versehen wurde. Akteure dieser Zeit waren namhafte Künstler, wie Duccio di Buoninsegna und Ambrogio Lorenzetti.
Frührenaissance in Florenz
Siehe auch Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Frührenaissance
Die Republik Florenz gilt als Wiege der Renaissance. Dort wurde die Zentralperspektive ab etwa 1420 entwickelt, wodurch die Frührenaissance entstehen konnte. In der Folge entstanden Bauwerke und Malereien im typischen Renaissancestil. Als Vater der Renaissance wird Filippo Brunelleschi genannt, welcher die Zentralperspektive in die Kunstwelt überführte. Der Begründer der Renaissancemalerei war Masaccio, dem es 1425/27 gelang – diese Technik für sein Trinitätsfresko umzusetzen.
Hochrenaissance in Rom und Venedig
Siehe auch Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Hochrenaissance
Aufgrund politischer Umstürze verlor Florenz am Ende des 15. Jahrhunderts an Bedeutung. Namhafte Künstler ließen sich in Rom nieder. Dort entstanden Bauwerke, wie der Petersdom oder die Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle. Mit der Farbperspektive wurde eine neue Perspektivtechnik eingeführt, welche auf Verblassen im Hintergrund setzte.
Neben Rom etablierte sich auch Venedig als zweites Kulturzentrum der Hochrenaissance. Dabei setzte die venezianische Renaissance immer schon auf Farben anstelle von Linien.
Künstler aus aller Welt besuchten Italien und studierten die italienische Renaissance. So etwa Albrecht Dürer, welcher seine Italienreise um 1500 begann. Mit dem Wissen zur Renaissancekunst reiste er zurück nach Nürnberg und setzte diese Techniken für eigene Arbeiten ein.
Die deutsche Renaissance verwendete Themen aus dem deutschen Umfeld, wie etwa der Reformationsbewegung um Martin Luther. Dadurch unterschied sie sich vom italienischen Vorbild, welches lediglich antike Motive wiederbeleben wollte.
In anderen Teilen Europas etablierte sich der Renaissancestil ebenfalls, wurde aber mit gotischen Elementen gemischt. Die nordische Renaissance endete erst im 17. Jahrhundert, also etwas später als in Italien.
Spätrenaissance bzw. Manierismus
Siehe auch Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Spätrenaissance bzw. Manierismus
Der Anfang vom Ende der italienischen Renaissancezeit wird durch die Plünderung Roms im Jahr 1527 (Sacco di Roma) eingeläutet. Künstler, wie Raffael, bereiten zur Zeit der Hochrenaissance schon den Manierismus vor. Dazu wurden Bilder mit antiken Symbolen überfrachtet. Alles was in Zeiten der Hochrenaissance als harmonisch galt, wird langsam aufgesprengt. Bilder wirken überladen und rätselhaft.