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Neptunbrunnen (Florenz)


Neptunbrunnen (Fontana del Nettuno) in Florenz auf der Piazza della Signoria, Bildnachweis: Mitzo / Shutterstock.com

Neptunbrunnen (Fontana del Nettuno), Bildnachweis: Mitzo / Shutterstock.com

Der Neptunbrunnen von Florenz (italienisch: Fontana del Nettuno) ist ein Brunnen aus der Renaissance. Er befindet sich auf der Piazza della Signoria (Signoria-Platz) und steht vor dem Palazzo Vecchio.

Entworfen wurde der Renaissancebrunnen von Baccio Bandinelli. Nachdem dieser aber 1560 starb, wurde der Brunnen von Bartolomeo Ammannati erbaut. Unterstützt wurde Ammannati von anderen Bildhauern, wie Giambologna. Die erste Bauphase war zwischen 1560/63 und 1565. Weitere Bauphasen zogen sich bis ins Jahr 1574.

Auftraggeber des Neptunbrunnens war Cosimo I. de Medici, Großherzog von Florenz und der Toskana. Der Anlass für den Brunnenbau war die Eheschließung zwischen Cosimos Sohn Francesco und der Großherzogin Johanna von Österreich.

Baugeschichte

Den Auftrag zum Bau des Neptunbrunnens erhielt zuerst der Florentiner Bildhauer Baccio Bandinelli. Auftraggeber war Cosimo I. aus dem Haus Medici. Mit dem Brunnenbau verfolgte der Medici gleich mehrere Ziele. Der Anlass war die Hochzeit seines Sohnes Francesco I. de Medici mit der Großherzogin Johanna von Österreich. Aber der Brunnen diente auch als Symbol für das Trinkwasser, welches Cosimo nach Florenz brachte. Dazu hatte Ammannati bereits zuvor den Brunnen der Großen Halle erbaut.

Dass der römische Meeresgott Neptun als Symbol diente, war auch kein Zufall. Denn die Florentiner hatten zuvor Pisa erobert und dadurch den Zugang zum Mittelmeer freigelegt. Fortan wollte Cosimo aus Florenz eine Seestreitmacht machen und der Brunnen lieferte das passende Motiv, um die eigene Stärke zu unterstreichen.

Entworfen hatte den Brunnen Baccio Bandinelli. Doch dieser starb 1560 bevor das Brunnenprojekt die Bauphase erreichte. Also gab es eine Ausschreibung, an welcher Ammannati, Benvenuto Cellini und Vincenzo Danti teilnahmen. Der Bildhauer und Architekt Ammannati gewann den Kunstwettbewerb und erhielt den Zuschlag.

Zwischen 1563 und 1574 wurde der Brunnen erbaut. Die erste Bauphase war bereits 1565 abgeschlossen. Neben Ammannati unterstützten weitere Bildhauer das Projekt. Darunter waren Giambologna und Vincenzo de‘ Rossi.

Die Bildhauer der Neptun-Figur waren, neben Ammannati, drei einheimische Bildhauer – namens Andrea Calamech, Battista Fiammeri und Cesare di Nicodemo. Und die vier Bronze-Satyrn wurden von de Rossi gegossen.

Motive

Der Neptunbrunnen von Florenz besteht aus vier Teilen. Die riesige Neptunskulptur thront über alle anderen Elemente und sticht deutlich hervor. Neben Neptun befinden sich Wagen, welche von Pferden gezogen werden. Weitere mythologische Elemente sind Tritonen – griechische Meeresgötter und Satyrn – männliche Naturgeister. Weiterhin sind Frauen mit Putten, zwei junge Männer mit Delfinen und Faunen zu sehen.

Nahaufnahme vom Neptunbrunnen in Florenz

Nahaufnahme vom Neptunbrunnen in Florenz

Neptun

Die Gesichtszüge Neptuns sind eine Nachbildung Cosimo I. Damit sollte die Herrschaft des Großherzogs über das Wasser unterstrichen werden. Denn zuvor hatte Cosimo den Nachbarn Pisa erobert und so den Zugang zum Mittelmeer verschafft.

Nahaufnahme des Neptuns

Nahaufnahme des Neptuns


Wie üblich in Florenz sollte der Neptunbrunnen die eigene Stärke demonstrieren. Deshalb war Ammannatis Neptunstatue in seiner Größe einzigartig. Und obwohl es in Italien zur Renaissance mehrere Neptunbrunnen gab, war der Florentiner Brunnen der Einzige, bei dem der Meeresgott durch ein Wagengespann begleitet wurde.

Pferde und Wagen

Der Einbau der Pferdewagen wird von Kunsthistorikern mit der Hochzeit zwischen Francesco und Johanna assoziiert, welche der Anlass für den Brunnenbau war.

Jungfrau und Einhorn

Auf dem Wagen befinden sich Tierkreiszeichen, welche mit dem Widder beginnen und mit der Jungfrau enden. Die Jungfrau wird als Braut dargestellt, auf deren Schoß ein Einhorn sitzt. Das Einhorn wiederum galt als Symbol der Reinheit. Man sagte, dem Horn eines Einhorns nach – dass es vergiftetes Wasser reinigen könnte.

Das reine Wasser des Brunnens, die reine Jungfrau und das Einhorn als Symbol der Reinheit werden von Kunsthistorikern als Symbole für die Reinheit Christi gedeutet.


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